Da wir bisher keine Reaktion auf unsere Eingabe erhielten, haben wir nunmehr einen offenen Brief an den Verkehrsminister Scheuer geschrieben.

Gemeinsam mit ADFC, AKSUS, Haus und Grund Meiderich, Meidericher City-Management, dem OB der Stadt Duisburg, der SPD Duisburg, der CDU Duisburg, Bündnis 90/die Grünen Duisburg hat der Meidericher Bürgerverein einen offenen Brief an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, geschrieben.


Offener Brief an
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Herrn Bundesminister Andreas Scheuer

Duisburg, den 31.10.2019

Ausbau A 59

Sehr geehrter Herr Minister Scheuer,

wir wenden uns an Sie und möchten auf unsere bisherigen Schreiben an Sie verweisen. Sie erhalten diesen Brief im Namen der unterzeichnenden Organisationen. Wir haben Sie zu diesem Thema mehrfach angeschrieben. Sowohl die Schreiben des Meidericher Bürgervereins, des AKSUS und des ADFC Duisburg sind bisher leider nicht beantwortet worden. Gleiches gilt für das Schreiben des Duisburger Oberbürgermeisters vom 11.10.19. Das ist schade und lässt uns vermuten, dass Ihnen die Dringlichkeit des Anliegens vieler Bürger nicht wichtig erscheint. Treten Sie dieser Vermutung doch bitte entgegen, indem Sie diese Schreiben nun kurzfristig beantworten. Wir weisen darauf hin, dass hier keine Einzelinteressen im Raum stehen, sondern alleine über den ADFC schon rund 1.150 Duisburger Bürger vertreten werden. Durch die anderen Vereine kommen noch viele weitere Bürger hinzu. Gesamt über 5000 betroffene Bürger haben unsere Forderungen mit Ihrer Unterschrift bestätigt.

Bei der Tunneldurchführung bzgl. der A59 geht es uns insbesondere um folgende Positionen, wobei die Einzelinteressen noch nicht berücksichtigt sind:

1. Städtebaulich ist die hässliche Trasse zu beseitigen, statt diese durch noch größere, höhere und breitere Trassenführung auszubauen.
2. Bereits bestehende Angsträume werden so verschwinden und nicht noch vergrößert.
3. Radverkehrsanlagen können aufgebaut und die dringend notwendige Nord-Süd-Verbindung für Radfahrende in Duisburg erstellt werden.
4. Raum für einen großzügigen Grünsteifen mit Kinderspielplätzen, Parks und damit Erholungsflächen können geschaffen werden.
5. Abgase können gezielt abgeführt und die Belastung der Bürger in einem der größten Stadteile Duisburg verringert werden.
6. Belastung durch Lärm kann für tausende von Anwohnern stark reduziert werden.
7. Belastung durch Feinstaub kann für tausende von Anwohnern erheblich verringert werden.
8. Die absolut notwendige Verkehrswende kann durch eine signifikante Anhebung des Radverkehrsanteils zu Lasten des MIV gefördert werden.
9. Die Wertigkeit des Stadtbildes wird deutlich erhöht.

Das Planungsverfahren dauert an. Nach dem neuen/zukünftigen Fernstraßengesetz soll es ja wohl so aussehen, dass die Fernstraßenplanungen nicht nur einseitig auf den Autoverkehr gerichtet sein soll, sondern zumindest auch auf den Radverkehr bei Überführungen/Brücken beachten soll, so dass damit endlich Ziele der NRVP tatsächlich verfolgt werden. Dies lässt den Rückschluss darauf zu, dass die Verkehrswende hierdurch begünstigt werden soll, sodass auch insofern die Ziele des Bundes und des Landes gefördert werden können. Genau dies würde die Tunnellösung jedoch auch vorantreiben, indem eine grüne Lunge für die Stadt geschaffen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Download offener Brief an BVM Scheuer